Der Fingerstrauch verwöhnt den Gärtner mit tollen,farbintensiven Blüten in verschiedenen Farben von Weiß, Gelb und Orange über Rosa bis hin zu Rot. Er findet sich nicht nur in vielen Gärten, sondern wird aufgrund seiner Robustheit und Pflegeleichtigkeit auch gerne für die Bepflanzung von Beeten an stark befahrenen Straßen im Stadtbereich verwendet.
Für diese Pflanze entscheidet sich der Gärtner aus den verschiedensten Gründen. Im Garten findet der Fingerstrauch, botanischer Name Potentilla fruticosa, vielseitige Verwendung, kaum eine Aufgabe, die er nicht mit Bravour meistern würde. Dank seiner Eigenschaften und Ansprüche wird der Fingerstrauch häufig als Begleitpflanzen für Rosen verwendet. Seinen Namen verdankt der Fingerstrauch übrigens nicht seinen Blüten, sondern seinem Laub, das mit den fünfgliedrigen Blättern an eine Hand mit Fingern erinnern. Obwohl es auch Sorten mit drei oder sieben Fingern gibt, hat sich vielerorts auch der Begriff Fünffingerstrauch durchgesetzt. Dank der langen Blütezeit von Juni bis Oktober bietet die unkomplizierte Gartenpflanze den ganzen Sommer über ein farbenfrohes Erscheinungsbild. Um eine besonders satte Blütenfarbe und einen schön verzweigten Wuchs zu fördern gibt es ein paar Dinge zu beachten, die wir in diesem Artikel erläutern.
1. Steckbrief
2. Standort und Boden
3. Fingerstrauch pflanzen
4. Fingerstrauch pflegen
4.1 Wasserbedarf
4.2 Düngen
4.3 Krankheiten
5. Fingerstrauch schneiden
5.1 Formschnitt
5.2 Radikaler Rückschnitt
1. Steckbrief
Botanischer Name | Potentilla fruticosa | |
Familie | Rosengewächse | |
Gattung | Potentilla | |
Synonyme | Fünffingerstrauch, Strauch-Fingerkraut | |
Blütezeit | Juni bis Oktober | |
Blütenfarbe | rosa, rot, weiß, gelb, orange | |
Laubfarbe | grün | |
Immergrün | nein | |
Zierpflanze | ja | |
Nutzpflanze | nein | |
Verwendung | Einzelstellung, Blütenhecken, Flächenbepflanzung, Kübelpflanze, Unterpflanzung, Bodendecker | |
Winterhärte | winterhart | |
Kalkverträglichkeit | kalkempfindlich | |
Nährstoffbedarf | mittel | |
Lichtansprüche | sonnig | |
Bodenfeuchte | mäßig trocken bis mäßig feucht | |
Bodenart | schwach alkalisch bis sauer, sandig bis lehmig, humos, durchlässig |
2. Standort und Boden
Der Fingerstrauch ist sehr genügsam und zeigt sich auch an Extremstandorten tolerant und widerstandsfähig. Seine Beliebtheit verdankt er nicht zuletzt der Tatsache, dass er mit großer Hitze und längeren Trockenperioden mühelos zurechtkommt. Dafür bedarf es allerdings eines tiefgründigen und lockeren Bodens, denn zunächst muss sich die Gartenpflanzen mit ihrem Wurzelwerk in den tiefen Bodenschichten verankern. Kalk verträgt der sommergrüne Fingerstrauch nicht so gut, kalkhaltiger Boden sollte deshalb vorher durch die Zugabe von viel humusreicher, saurer Gartenerde optimiert werden. Auf sehr kalkhaltigen Böden lohnt sich eine Pflanzung in der Regel nicht, in diesem Fall bitte den Boden austauschen oder alternativ den Fingerstrauch im Kübel pflanzen.
Ansonsten gilt: Je sonniger der Standort, desto üppiger und farbintensiver fällt die Blüte aus.
3. Fingerstrauch pflanzen
Das Pflanzen eines Fingerstrauchs gestaltet sich denkbar einfach. Diese Gartenpflanzen werden zumeist im Container verkauft und können somit das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden frostfrei ist. Wenn Du es Dir und deinem Fingerstrauch besonders leicht machen möchtest, pflanzt Du ihn am besten im Herbst. Aufgrund der häufigeren Regenfälle im Herbst musst du nämlich nicht so oft mit Gießkanne los.
Das Pflanzloch sollte etwas größer sein als der Wurzelballen. Nimm den Fingerstrauch vorsichtig aus dem Container, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Lockere den Wurzelballen etwas auf und stelle die Pflanze für kurze Zeit in einen Eimer mit Wasser, damit sie sich gut vollsaugen kann. Wenn keine Luftbläschen mehr aufsteigen, kannst Du den Fingerstrauch in das Loch setzen und es anschließend mit dem Aushub auffüllen. Jetzt vorsichtig festtreten und einen Gießrand formen. Jetzt muss der Fingerstrauch noch ausgiebig gegossen werden. Das dient nicht nur der Wasserversorgung, sondern sorgt auch dafür, dass unter der Erde keine Lufteinschlüsse entstehen, sondern die Wurzeln vollständig von Erde umgeben sind. In den nächsten Wochen regelmäßig gut gießen.
4. Fingerstrauch pflegen
4.1 Wasserbedarf
In den ersten Wochen nach der Pflanzung muss der Fingerstrauch regelmäßig gegossen werden. Wenn er einmal richtig angewachsen ist, musst du nur noch bei extremer Trockenheit zur Gießkanne greifen. Da der Fingerstrauch seine Wurzeln bis weit in den Boden hinein streckt, kann er sich während trockener Phasen in der Regel sehr gut selber helfen. Das einzige, was diesen Gartenpflanzen wirklich zusetzen kann und Du deshalb unbedingt vermeiden solltest, ist Staunässe.
4.2 Düngen
Junge Pflanzen zeigen sich für etwas Dünger im Frühjahr dankbar, sobald der Fingerstrauch Fuß gefasst hat, ist eine Düngung nur noch auf sehr nährstoffarmen Böden erforderlich. Das gilt natürlich nur für Pflanzen im Freiland, Kübelpflanzen sollten regelmäßig gedüngt und auch gegossen werden. Kübelpflanzen sollten zudem einen Winterschutz erhalten, da der Wurzelballen im Kübel schnell durchfriert und die Pflanze dann nicht mehr mit Wasser versorgen kann. Hierfür packst du das Pflanzgefäß mit Luftpolsterfolie oder Jute ein und stellst die Pflanze nahe an eine Haswand. Auf diese Weise ist er vor eisigen Winden geschützt und zeigt sich im Frühjahr wieder in seiner vollen Pracht.
4.3 Krankheiten
Mit Krankheiten und Schädlingen hat der Fingerstrauch denkbar wenig am Hut. Lediglich ein leichter Befall mit echtem Mehltau liegt im Bereich des Möglichen. Um diesen zu bekämpfen, musst du nicht mal zur chemischen Keule greifen. Ein Milch-Wasser-Gemisch im Verhältnis 1:4 ist schnell angerührt, hiermit besprühst du die Pflanze alle drei Tage. Um Krankheiten vorzubeugen, wähle einen luftigen Standort aus, denn solche Krankheiten entstehen meist dadurch, dass Regenwasser nicht schnell genug abtrocknen kann.
5. Fingerstrauch schneiden
Rückschnitte sind beim recht klein bleibenden Fingerstrauch nicht zwingend erforderlich, sorgen aber für eine üppige Blütenbildung, da sich die Blüten vornehmlich an den frischen Trieben zeigen. Der beste Zeitpunkt, um einen Fingerstrauch zu schneiden, ist das zeitige Frühjahr oder nach der Blüte im Herbst.
5.1 Formschnitt
Unmittelbar nach der Blüte im Herbst wird er Fingerstrauch zurechtgestutzt. Hierfür werden alle abgestorbenen und kranken Triebe entfernt bzw. bis ins gesunde Holz eingekürzt. Besonders lange Triebe kannst du ebenfalls einkürzen, damit der Fingerstrauch eine gleichmäßige, halbkugelige Form erhält.
5.2 Radikaler Rückschnitt
Auch radikale Rückschnitte werden vom robusten Fingerstrauch vertragen, ein solcher Schnitt ist sogar alle zwei bis drei Jahre ratsam. Denn ein solcher radikaler Schnitt verhindert, dass die Pflanze von unten her verkahlt und sorgt außerdem dafür, dass der Fingerstrauch seine schöne Wuchsform behält bzw. neu aufbauen kann. Hierfür werden ganz einfach alle Triebe mit der Heckenschere auf etwa zehn Zentimeter gekürzt. Heckenpflanzen werden durch leichte Rückschnitte im Frühjahr und im Herbst in Form gebracht. Achte bei Schnittarbeiten darauf, scharfes und sauberes Werkzeug zu verwenden. Alte und schwache Fingersträucher vertragen einen solchen Schnitt unter Umständen nicht, deshalb ist hier etwas Vorsicht geboten.
Eine kurze Pflanzanleitung als PDF zum Runterladen und Ausdrucken findest du hier: Pflanzanleitung Fingerstrauch
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