Da ist er nun, Dein Garten, und wartet darauf von Dir bestückt und zu einer Wohlfühloase gestaltet zu werden. Aber welche Pflanzen sollst Du kaufen? Wie ist die Beschaffenheit des Bodens? Welche Gehölze, Stauden, Obstbäume und Bodendecker fühlen sich in Deinem Garten wohl? Die Ansprüche von Gartenpflanzen könnten unterschiedlicher nicht sein, da fällt es manchmal selbst Garten-Profis schwer, die richtige Auswahl zu finden. Erst recht, wenn es sich dann auch noch um schwierige Gartenböden handelt. Wir versuchen, etwas Licht in das komplexe Thema zu bringen, ohne dabei einen wissenschaftlich fundierten Anspruch zu erheben. Wir unterscheiden deshalb nur in den folgenden drei Punkten:
1. Saurer oder basischer Boden?
Zunächst mal solltest Du herausfinden, ob Dein Gartenboden eher sauer oder basisch ist, da die meisten Pflanzen entweder das eine oder das andere bevorzugen. Hierfür bedient man sich einer einfachen Faustregel, man orientiert sich nämlich am Trinkwasser. In Regionen mit weichem Trinkwasser sind die Böden meistens eher sauer, während in Gegenden mit hartem Trinkwasser vorzugsweise basische und kalkhaltige Böden verbreitet sind.
Auch das Aussehen des Bodens lässt Rückschlüsse auf den Kalkgehalt zu. Kalkhaltige Böden sind oft mit kleinen Steinchen und hellen Erdklumpen durchsetzt, saure Böden hingegen besitzen einen hohen Humusanteil. Um die Härte von Boden und Wasser ganz genau zu ermitteln, wird der pH-Wert (pH = pondus Hydrogenii) bestimmt. Die Skala reicht von 0 bis 14: Ein Wert von weniger als 7 bedeutet sauer, ein Wert von 7 ist neutral und Werte über 7 sind entsprechend basisch. Wenn Du bezüglich des pH-Wertes ganz sicher gehen möchtest, kannst Du im Handel verschiedene analoge und auch digitale Messgeräte kaufen.
Zu den typischen Pflanzen, die einen eher sauren Boden benötigen, gehören zum Beispiel Moorbeetpflanzen wie Rhododendron und Lavendelheide, aber auch Hortensien und Heidelbeeren gedeihen auf sauren Böden am besten.
Auf kalkhaltigen Böden fühlen sich viele Stauden wie Lavendel und Phlox sehr wohl, und auch viele Obstbäume wie Apfel, Birne oder Pflaume entwickeln sich hier prächtig. Ob eine Pflanze kalkhaltige Böden toleriert oder nicht, kannst Du unseren Artikelbeschreibungen entnehmen.
2. Locker oder verdichtet?
Fast alle Gartenpflanzen bevorzugen lockere und durchlässige Böden, was verschiedene Gründe hat. In stark verdichteten, lehmigen Böden braucht die Pflanze mehr Kraft um ihr Wurzelwerk auszubreiten. In der Folge breiten sich die Wurzeln hauptsächlich flach unter der Erdoberfläche aus, was wiederum dazu führen kann, dass die Pflanze während anhaltender Trockenphasen nicht ausreichend Wasser bekommt. Zudem fehlt es in diesen Böden an Sauerstoff, den Pflanzen für ein gutes Wachstum benötigen. Regen- oder Gießwasser dringt in feste Böden nur sehr schlecht ein, so dass das Wasser und eventuell hinzugegebener Dünger gar nicht erst bei der Wurzel ankommen. Wenn es dann mal eingedrungen ist, kann es nur schlecht wieder ablaufen, so dass leicht Staunässe entsteht. Das wiederum mögen die meisten herkömmlichen Gartenpflanzen überhaut nicht, es sei denn es handelt sich um spezielle Arten und Sorten für die Uferbepflanzung.
2.1 Verdichtete Böden optimieren
Wenn Dein Boden stark verdichtet ist, kannst und musst Du ihn durch verschiedene Maßnahmen optimieren, da führt leider kein Weg dran vorbei. Die wohl einfachste Methode ist, lockeren Sand unterzumischen. Aber auch die Zugabe von verrottetem Laub oder Kompost kann hilfreich sein. In jedem Fall solltest Du das Pflanzloch deutlich größer ausheben als der Wurzelballen Deiner neuen Pflanze groß ist und die Erde im Loch zusätzlich gut auflockern, z.B. mit einer Handgabel oder einer Grabegabel. So entsteht um das Wurzelwerk herum eine gute Bodenbeschaffenheit mit lockerer und durchlässiger Erde.
Übrigens: Regenwürmer leisten einen hohen Beitrag zur Bodenverbesserung. Sie lockern den Boden auf und erhöhen so den Sauerstoffgehalt, zudem kann Regen- und Gießwasser besser in den Boden eindringen.
2.2 Sehr leichte Böden verbessern
Sehr leichte und lockere Böden besitzen einen hohen Sandanteil und neigen gerade im Sommer zum Austrocknen. Um solche Böden zu verbessern, sollte organisches Material wie z.B. Kompost eingearbeitet werden. Einen starken Effekt erzielt man auch durch eine sogenannte Gründüngung, durch die der Humusgehalt des Bodens auf natürliche Weise erhöht wird. Der ein oder andere wird sich fragen: Was zum Teufel ist eine Gründüngung? Vereinfacht gesagt werden auf der fraglichen Fläche spezielle Pflanzen ausgesät, die durch ihre Wurzeln und ihr Laub für organisches Material sorgen. Nach einer Zeit mäht man die Pflanzen einfach ab und lässt das Schnittgut liegen, den Rest macht dann Mutter Natur. Typische Gründüngungspflanzen sind zum Beispiel Lupinen, Sonnenblumen und Buchweizen.
3. Nass oder trocken?
Alle Pflanzen brauchen Wasser. Auf sehr nassen Böden kann es aber auch schnell mal zu viel des Guten sein, und mit Staunässe können sich, wie bereits erwähnt, die wenigsten Pflanzen anfreunden. Klar, zu trockenen Böden rückt man mit Gießwasser zu Leibe, man muss aber auch dafür sorgen, dass der Boden das Wasser gut speichern kann. Auch hier führen die Zugabe von reifem Kompost sowie die Aussaat einer Gründüngung schnell zum Ziel.
Sehr nasse Böden sind meistens auch sehr schwere Böden, weshalb die Maßnahmen zur Auflockerung auch dazu geeignet sind, Staunässe zu verhindern. Zusätzlich kann überschüssiges Wasser natürlich auch in Drainagerohren gesammelt werden, der Aufwand ist hier allerdings ungleich höher.