Endlich ist es soweit! Das Beerenobst im Garten hat Pflückreife erlangt und wartet darauf, zu allerlei Leckereien verarbeitet zu werden. Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie schmackhaft: Sirup, Marmelade, Gelee, Kuchen, Eis, Müsli, Joghurt, … oder doch lieber direkt vom Strauch in den Mund? Dennoch kommt es vor, dass am Ende der Erntezeit immer noch Früchte übrig sind. Also wohin jetzt damit?
1. Beerenobst trocknen - aber wie?
1.1. Mithilfe eines Dörrautomaten
1.2 Lufttrocknung auf dem Dachboden
1.3 Trocknung im Backofen
2. Welche Beeren eignen sich zum Trocknen?
3. Vorbereitung
4. Ab in den Ofen damit
5. Getrocknetes Beerenobst aufbewahren
1. Beerenobst trocknen - aber wie?
Eine prima Möglichkeit, Beerenobst haltbar zu machen, ist trocknen. Durch schonendes Trocknen bleiben sowohl Geschmack als auch die wertvollen Inhaltsstoffe der Beeren weitgehend erhalten. Die Trocknung von Beerenobst kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:
1.1 Mithilfe eines Dörrautomaten
Sehr teure Variante, da sich die Anschaffung eines solchen Automaten erst lohnt, wenn man jedes Jahr viele Kilogramm Beerenobst trocknen möchte.
1.2 Lufttrocknung auf dem Dachboden
Nicht für jedermann geeignet und meiner Meinung nach auch nicht empfehlenswert. Das hat gleich mehrere Gründe: Zunächst mal hat natürlich nicht jeder einen Dachboden. Dann ist die Methode sehr zeitaufwändig, weil die Früchte ständig gewendet werden müssen. Außerdem muss das Wetter mitspielen, bei zu hoher Luftfeuchtigkeit lässt das Ergebnis oft zu wünschen übrig, da es schnell zu Schimmelbildung kommen kann.
1.3 Trocknung im Backofen
Mein Favorit. Man muss keine Rücksicht auf das Wetter nehmen, braucht keinen Dachboden, muss keinen teuren Dörrautomaten kaufen und hat trotzdem innerhalb weniger Stunden leckere, getrocknete Früchte zur Verfügung. Und das ist einfacher, als Du jetzt vielleicht denkst. Wie das genau geht, erkläre ich Dir in diesem Artikel.
2. Welche Beeren eignen sich zum Trocknen?
Diese Frage lässt sich relativ leicht beantworten. Alle Beerenfrüchte, die im Rohzustand verzehrt werden können, sind auch für eine Trocknung geeignet. Kleine Früchte eignen sich grundsätzlich besser als große. Heidelbeeren, Johannisbeeren, Sanddorn, Goji-Beeren und Honigbeeren zum Beispiel lassen sich besonders gut trocknen, da sie recht klein sind und der Trocknungsvorgang deshalb relativ schnell von statten geht. Auch größeres Beerenobst wie Himbeeren und Brombeeren kann man trocknen, allerdings dauert das deutlich länger. Selbst Äpfel und Bananen lassen sich trocknen, hierfür müssen die Früchte aber in Scheiben geschnitten werden um Chips herzustellen.
3. Vorbereitung
Zunächst müssen die Beeren gut gewaschen und schadhafte Früchte aussortiert werden. Die gewaschenen Früchte gut trocknen lassen, auf Küchenpapier funktioniert das sehr gut. In vielen Foren und Blogs wird davon abgeraten die Früchte vorher zu waschen, da das den Trockenvorgang verlängert. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da die Beeren später bei maximal 50° Celsius getrocknet werden und diese Temperatur nicht ausreicht, um eventuell vorhandene Keime abzutöten. Also lieber ordentlich waschen und zwei Stunden mehr einplanen.
4. Ab in den Ofen damit
Jetzt werden die Beeren auf einem Backblech mit Backpapier verteilt: Achte darauf, dass sich die Beeren möglichst nicht berühren. Im Zweifelsfall die Beeren lieber auf zwei oder drei Bleche verteilen. An dieser Stelle sei zu erwähnen, dass für das gleichzeitige Trocknen von mehreren Blechen ein Backofen mit Umluftfunktion erforderlich ist.
Damit die Inhaltsstoffe nicht durch große Hitze zerstört werden, sollte die Trocknung bei etwa 40 – 60° Celsius erfolgen. Die niedrigste Temperatureinstellung eines herkömmlichen Backofens beträgt etwa 50°, was für unsere Zwecke ideal ist. Das Blech bzw. die Bleche in den Ofen schieben, auf 50° Celsius einstellen und die Backofenklappe leicht geöffnet lassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Sollte das nicht funktionieren weil die Klappe von alleine zuschnappt, klemmst Du ganz einfach einen Kochlöffel zwischen Ofen und Klappe. Alternativ kannst Du den Backofen auch in regelmäßigen Abständen öffnen, dieser Aufwand ist aber ungleich höher.
Der Trockenvorgang dauert je nach Größe der Beeren mindestens 8 bis 10 Stunden. Um den Vorgang zu beschleunigen ist es ratsam, die Früchte während dieser Zeit zwei- bis dreimal zu wenden. Grundsätzlich gilt, je länger getrocknet wird, desto weniger Wasser bleibt in den Beeren zurück und umso besser ist anschließend die Haltbarkeit. Wenn die Beeren noch zu viel Wasser enthalten, fangen sie schnell an zu schimmeln.
5. Getrocknetes Beerenobst aufbewahren
Damit die getrockneten Beeren sich möglichst lange halten, müssen sie kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Hierfür hält der Handel allerlei Möglichkeiten bereit, einfach mal im Haushaltswarenladen Deines Vertrauens nachfragen. Viel Spaß und guten Appetit!