Als Pionierpflanzen werden Pflanzen bezeichnet, die mit verhältnismäßig schlechten Bedingungen bezüglich des Standortes und des Nährstoffangebots zurechtkommen. Sie wachsen dort, wo sich andere Pflanzen nicht behaupten können. Sie sind also im wahrsten Sinne des Wortes Wegbereiter, die die Bedingungen für andere, nachfolgende Pflanzen auf natürliche Weise verbessern. Es handelt sich hierbei in der Regel um Pflanzen, die sich effektiv Vermehren, zum Beispiel weil sie ihre Samen besonders schnell und in hoher Zahl ausbilden. Sobald sich die Bedingungen verbessert haben, werden die konkurrenzschwachen Pionierpflanzen meistens von anderen Pflanzen verdrängt. Die Definition von Pionierpflanzen gestaltet sich schwierig, denn eine Pflanze kann in einer bestimmten Umgebung eine Pionierpflanze sein, während sie in anderen Umgebungen als Pionier überhaupt nicht geeignet ist. Grundsätzlich sind alle anspruchslosen und robusten Pflanzen potentielle Pionierpflanzen.
Pionierhabitate
Pionierpflanzen wachsen auf den sogenannten Pionierhabitaten. Pionierhabitate sind noch vegetationsfreie Gebiete mit unwirtlichen Böden, die häufig einen Nährstoffmangel oder ein Nährstoffungleichgewicht aufweisen. Solche Flächen können auf höchst unterschiedliche Art und Weise entstehen, sei es durch Naturkatastrophen wie Erdrutsche und Brände oder durch den Eingriff des Menschen.
Karger Gartenboden
Wenn auf deinem Gartenboden nichts so richtig wachsen will, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, du tauscht den Boden großflächig aus, oder du pflanzt dir Pionierpflanzen in den Garten. Zu den beliebtesten Gewächsen gehören zum Beispiel
Himbeeren
Robinien
Kriechmispeln
Grasnelken
Wolfsmilch
Mohn
Ginster
Sanddorn
Viele Gräser
Der Vorteil dieser Pflanzen liegt auf der Hand: Du musst deinen Gartenboden nicht vorbereiten oder präparieren, sondern überlässt diese Aufgabe den Pionierpflanzen. Das dauert zwar etwas länger, erfordert aber keine größeren und kostspieligen Eingriffe.