Die häufigsten Krankheiten und Schädlinge bei Erdbeeren zu erkennen kann deine Erdbeerernte retten. Aber auch bereits vor der Pflanzung kannst du einiges tun, um dir eine üppige Ernte zu sichern.
1. Standort sorgfältig wählen
2. Robuste Sorten wählen
3. Krankheiten
3.1 Weiß- und Rotfleckenkrankheit
3.2 Grauschimmel oder Graufäule
3.3 Erdbeermehltau
3.4 Lederbeeren- und Rhizomfäule
4. Schädlinge
4.1 Erdbeerblütenstecher
4.2 Blatt- und Stängelälchen
4.3 Erdbeermilbe
4.4 Gefurchter Dickmaulrüssler
1. Standort sorgfältig wählen
Soviel vorweg: Wähle den Standort für deine Erdbeeren sorgfältig aus und mache es den empfindlichen Pflanzen so leicht wie möglich, denn dadurch verringert sich das Risiko eines Pilz- oder Schädlingsbefalls erheblich. Das ist zwar auch keine Garantie gegen Krankheiten, aber grundsätzlich zeigen sich Erdbeerpflanzen an optimalen Standorten sehr viel widerstandsfähiger. Oft spielt Feuchtigkeit eine Rolle, wenn die Pflanze nach einem Regenguss nicht schnell wieder abtrocknen kann, ist der Weg für alle möglichen Pilze geebnet. Wähle also einen sonnigen, etwas geschützten und gut durchlüfteten Standort für deine Erdbeeren, dann musst du dir weniger Sorgen bezüglich Krankheiten und Schädlingen machen.
2. Robuste Sorten verwenden
Lass dich nicht von schönen Sortennamen verleiten, sondern wähle lieber robuste und / oder bewährte Sorten aus. Zu den widerstandfähigsten Erdbeersorten gehören
Senga Sengana – Die Züchtung aus dem Jahr 1952 ist das erfolgreiche Kreuzungsprodukt aus den heute unbekannten Sorten ‘Sieger‘ und ‘Markee‘.
Honeoye – Noch relativ neue Sorte aus Amerika. Sehr robust, wird so gut wie nie von Mehltau oder Blattfleckenkrankheiten befallen und ist ideal für spätfrostgefährdete Regionen.
3. Krankheiten
3.1 Weiß- und Rotfleckenkrankheit
Symptome: Immer zahlreicher werdende, bräunliche bis rote Flecken auf den Blättern, bei der Weißfleckenkrankheit mit grau-weißer Mitte. Verursacht werden sie durch zwei Pilze, die sich recht ähnlich sind. Tritt häufig auf, wenn die Erdbeeren mehrere Jahre im gleichen Boden kultiviert werden. Auch bei zu dicht gepflanzten Erdbeeren können sich diese Pilze leicht ausbreiten. Die Pilze überwintern auf abgestorbenem Laub.
Bekämpfen: Am besten sorgst du durch vorbeugende Maßnahmen dafür, dass diese Pilze keine Chance haben. Achte auf einen luftigen Abstand zwischen den Erdbeerpflanzen, damit die Pflanzen schneller abtrocknen können. Unmittelbar nach der Blüte eine Mulchschicht aus Stroh aufbringen. Lasse kein altes Laub im Beet liegen, die Pilze überwintern hier sehr gerne. Auch eine Mischkultur mit Knoblauch macht es den Pilzen schwer. Wenn deine Pflanzen trotzdem befallen werden, kannst du nur noch zur chemischen Keule greifen und nach der Ernte ein Fungizid spritzen.
3.2 Grauschimmel oder Graufäule
Symptome: Der Pilz verursacht einen grauen Schimmelteppich auf den Früchten. Die Früchte werden weich und fangen schließlich an zu faulen. Die Infektion erfolgt über die Blüten der Erdbeerpflanze. Besonders leicht hat es der Pilz bei feuchtem Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Bekämpfen: Mehrmalige Behandlung mit Fungiziden während der Blütezeit. Als vorbeugende Maßnahme empfiehlt sich eine Mulchschicht aus Stroh, die kurz vor der Blüte aufgebracht wird. Abgestorbene Pflanzenteile müssen im Herbst entfernt werden, da der Pilz hier gut überwintern kann.
3.3 Erdbeermehltau
Symptome: Hier musst du genau hinschauen, denn meistens ist ein Befall zunächst auf der Unterseite der Blätter zu erkennen. Der Pilz verursacht einen weißen, dünnen Belag auf den Blättern, die sich dann rötlich färben und schließlich einrollen. Befallene Blüten und Blütenstiele wachsen häufig nicht mehr weiter. Geht der Pilz auf die Früchte über, überzieht er zunächst die Samenkörner und schließlich die ganze Frucht. Die Früchte reifen dann nicht mehr aus, sondern fallen frühzeitig ab.
Bekämpfen: Befallene Pflanzenteile sollten umgehend entfernt werden. Stelle ein Gemisch aus Milch und Wasser im Verhältnis 1:4 her und besprühe befallene Pflanzen damit frühzeitig. Die Behandlung alle drei bis vier Tage wiederholen. Abgestorbenes Laub muss im Herbst entfernt werden.
3.4 Lederbeeren- und Rhizomfäule
Symptome: Je nach Reifestadium der Früchte kann das Schadbild bei der Lederbeerenfäule sehr unterschiedlich ausfallen. Unreife Erdbeeren werden braun und bekommen eine gummiartige Konsistenz mit ledriger Oberfläche. Betroffene reife Früchte bekommen weiche, wässrige Stellen, werden milchig-weiß, rosa oder gar violett. Derselbe Pilz verursacht auch die Rhizomfäule, zu erkennen an den vertrockneten Herzblättern, oberirdische Pflanzenteile werden braun und sterben ab. Bei befallenden Pflanzen fängt das Rhizom an zu faulen und die ganze Pflanze stirbt ab. Beide Schadbilder können auch unabhängig voneinander auftreten.
Bekämpfen: Betroffene Pflanzen kannst du leider nur noch entsorgen. Da sich der Pilz hartnäckig im Boden hält, solltest du deine Erdbeeren in den nächsten Jahren lieber in ein anderes Beet setzen.
4. Schädlinge
4.1 Erdbeerblütenstecher
Symptome: Der Erdbeerblütenstecher ist ein Käfer, der sich an den Blütenstielen zu schaffen macht und diese nach der Eiablage in der Knospe meist kurz unterhalb der Knospe anknabbert. Die Blütenstiele knicken dann ab. Zum Glück ist der Schaden, den der etwa 3 bis 4 Millimeter große Käfer verursacht, nur sehr gering. Er befällt übrigens nicht ausschließlich Erdbeerpflanzen, sondern knuspert auch Brombeeren und Himbeeren an.
Bekämpfung: Betroffene Blütenstiele schneidest du mit einer sauberen und scharfen Schere ab.
4.2 Blatt- und Stängelälchen
Symptome: Die Schadbilder der durch diese beiden Parasiten verursachten Krankheiten sind sich sehr ähnlich und nicht eindeutig unterscheidbar. Oberirdische Pflanzenteile betroffener Pflanzen weisen Missbildungen auf, die Stiele von Blättern und Blüten sind verdickt und / oder verkürzt, die Blätter sind verdreht. Besonders milde Temperaturen und viel Regen im Frühjahr macht es den Nematoden leicht.
Bekämpfen: Diese Schädlinge kannst du nur mit guter Vorbereitung vertreiben. Nutze deine Erdbeerpflanzen immer nur zwei Jahre und ersetze sie dann durch neue Jungpflanzen. Nutze auch das Beet nur begrenzte Zeit und spendiere deinen neuen Jungpflanzen einen anderen Standort im Garten, eine zu häufige Bepflanzung der selben Flächen begünstigt die Ausbreitung der Schädlinge.
4.3 Erdbeermilbe
Symptome: Dieser Schädling tritt vorrangig in feuchten Jahren auf, da er eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt. Betroffene Pflanzen zeigen kräuselige Herzblätter und Blätter, die sich vom Rand her braun färben und schließlich vertrocknen. Häufig sind zunächst nur einzelne Pflanzen betroffen, im Folgejahr ist dann oft der gesamte Bestand.
Bekämpfen: Wenn du diese Schädlinge bei dir im Garten entdeckt hast, solltest du im folgenden Frühjahr mit Insektiziden arbeiten bzw. neue, befallsfreie Jungpflanzen verwenden.
4.4 Gefurchter Dickmaulrüssler
Symptome: Besonders angefressene Blattränder weisen auf diesen Schädling hin. Die Larven fressen an Wurzeln und Rhizomen, wodurch die Pflanze gerade in trockenen Zeiten Welkeerscheinungen zeigt. Ein starker Befall führt zum Absterben der Pflanze. Dieser Schädling befällt auch gerne andere Pflanzen wie Kirschlorbeer oder Rhododendron.
Bekämpfen: Das einfachste ist es, betroffene Pflanzen zu entsorgen und durch neue, befallsfreie Jungpflanzen zu ersetzen. Kleinere Beete kann man zwar durch den Einsatz von Nematoden retten, der Aufwand lohnt sich jedoch in der Regel nicht.
Fazit: Nicht nur der Mensch, auch viele andere Lebewesen wissen die Vorzüge der Erdbeere zu schätzen. Eine Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen lohnt sich in vielen Fällen nicht, da der Aufwand einfach zu groß ist. Zum Glück kann man relativ kostengünstig neue Erdbeerpflanzen kaufen. Eine große Auswahl robuster und pflegeleichter Erdbeeren findest du bei uns im Shop.
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