Der Frühling hat uns nun fest im Griff. Überall blüht es, die Sonne scheint immer öfter und die Winterjacken sind schon ganz hinten im Schrank eingelagert. Auch die Eisheiligen und somit die kalten Nachfröste lassen den Garten ab Mitte Mai in Ruhe. Jetzt heißt es: Raus in den Garten! So machst Du Deinen Garten frühlingsfit!
Nutzgarten
Obst
Ein schöner Anblick – alles blüht und sprießt! Doch das beinhaltet auch Pilzarten und andere Unruhestifter. Die Kirschfruchtfliege z.B. macht sich über die noch jungen Kirschen her, sobald sich diese gelb verfärben, und legt ihre Eier auf diese ab. Durch Aufhängen von gelben Leimtafeln, an denen die Fliege kleben bleibt und durch Entfernen der angestochenen herabgefallenen Kirschen unter dem Baum, kannst Du viel dazu beitragen, den Kreislauf zu unterbrechen und so die Population zu dezimieren.
Pflaumen- und Birnbäume sind im Mai anfällig für spezielle Pilzkrankheiten. Die sogenannte Narrenkrankheit kann die Blüten der Pflaumen befallen, wenn es während der Blütezeit viel geregnet hat. Diese sorgt für eine verfrühte Fruchtausbildung, sodass sich der Geschmack der Pflaumen nicht optimal ausbilden kann. Diese betroffenen Früchte solltest Du frühzeitig einsammeln, damit du bei der Ernte im Spätsommer nicht ganz leer ausgehen musst. Zeigen die Blätter der Birnenbäume gelbe, leicht rötliche Flecken, ist Dein Baum vom Birnengitterrost befallen. Dieser Pilz wird durch frostharte Wacholder übertragen, die in direkter Nähe zum Birnbaum stehen. Entweder werden die befallenen Stellen am Wacholder entfernt oder Du entsorgt die Pflanze komplett – auf jeden Fall sollte kein Wacholder mehr die Nähe zu Deinem Obstbaum finden.
Gemüse
Der Mai ist der Monat der Eisheiligen, nach denen die nächtlichen Fröste endlich Geschichte sind. Das heißt für deine Fensterbankbewohner: Raus in den Garten! Möhren, Spinat und Zwiebeln möchten jetzt in die frische Erde und Wurzeln schlagen. Die Gurken solltest du lieber auf den nächsten Monat vertrösten, denn sie brauchen ausreichend Sonne und Wärme. Für den Chicorée wird es gegen Ende des Monats auch an der Zeit, seinen Platz im Gartenbeet zu finden. So bleibt genügend Zeit, damit das im Winter sehr beliebte Gemüse rechtzeitig reif ist.
Die Anzucht von Tomaten ist eines der bekanntesten und frustrierenden Themen unter den Gärtnern. Ein Tipp bei der Pflanzung im Freien ist, die Tomatenpflanzen mit Folien oder speziellen Regendechern zu überdachen. So bleibt der Standort weiterhin schön sonnig und das Gemüse ist vor dem Regen geschützt, welcher die oft auftretende Braunfäule begünstigt.
Ziergarten
Koniferen und Ziergehölze
Bis zur Monatsmitte können Koniferen und auch Rhododendren noch in Dein Gartenbeet einziehen, bevor der Austrieb der Nadeln bzw. Blätter beginnt. Im Mai ist der Boden noch schön frisch und die Temperaturen sind sehr angenehm, sodass sich die Wurzeln in Ruhe an den neuen Untergrund gewöhnen können. Nach der Hitze im Sommer beginnt die Pflanzzeit wieder ab September.
Stauden und Zwiebelblumen
Blütenstauden kannst Du nun noch einmal einkürzen, damit sie sich stärker verzweigen und üppiger blühen. Auch ein toller Trick: Kürze z.B. nur die Hälfte aller Triebe Deiner Staude (also jeden 2. Trieb) ein. Damit kannst Du den Blühzeitraum deutlich verlängern.
Falls Du sie nicht schon im April eingebuddelt hast, ist der Mai noch geeignet, um Zwiebelblumen, die im Sommer blühen sollen, einzupflanzen. Gladiolen, Montbretien, Freesien und Co. können nun in die Erde und Du kannst Dich auf ein farbenprächtiges Blumenbeet freuen!
Unkraut
Genau wie alle anderen Pflanzen, kommt im Mai auch das Unkraut so richtig in die Gänge. Doch zum Glück stehst Du ja schon parat, um alles zu zupfen und wegzuhacken, was nicht ins Beet gehört. Alles, was Du jetzt entfernst, kann nicht mehr blühen und sich weiterverbreiten! Wenn Du auch in Zukunft möglichst wenig Arbeit mit Unkraut haben möchtest, sind Bodendecker eine zuverlässige Alternative.
Kann ich noch ...? Sollte ich schon ...?
Kann ich die im Warmen und Trocknen überwinterten Pflanzen und Knollen schon wieder rausstellen oder Einpflanzen? Bis etwa Mitte Mai, bis zu den "Eisheiligen" kann es gerade nachts noch Frost geben. Wenn Du also noch etwas warten kannst, verschiebe das Einpflanzen von Dahlien und Co auf das Ende des Monats. Gleiches gilt für das Aufstellen frostempfindlicher Kübelpflanzen.
Wann sollte ich meinen Rasen am besten düngen? Besser spät als nie: Experten empfehlen die erste Rasendüngung im April. Du hast Deinen Rasen noch nicht gedüngt? Dann aber schnell. Spezielle Rasen-Langzeitdünger geben ihre Nährstoffe nach und nach ab, so dass kaum Nährstoffe ins Grundwasser ausgewaschen werden und der Rasen über einen langen Zeitraum ausreichend versorgt ist.
Damit Du die ersten warmen Tage des Jahres entspannt auf Deiner Terrasse oder Deinem Balkon genießen kannst, musst Du sie/ihn erst einmal aus dem Winterschlaf erwecken. Den Boden fegen, Spinnweben entfernen, alte Kübel und Pflanzgefäße reinigen, Tische und Stühle hervorholen, die Außenbeleuchtung checken, Deko aufstellen. Es gibt viel zu tun!
Einmal im Jahr (oder auch öfter) solltest Du Deinen Komposthaufen umsetzen, sieben und neu mischen. Deine Gartenpflanzen freuen sich nun außerdem besonders über die extra Nährstoffzufuhr aus dem Kompost. Also, Nase zu und durch!